Unsere Unterschriftenaktion - Die Fakten

Liebe Mitbürger,

Mehrow ist ein schöner Flecken Erde am Rande der Großstadt Berlin, der für Ruhe und Erholung steht. Auch für seltene und vom Aussterben bedrohte Tierarten (Vögel, Fledermäuse, Amphibien) ist unser Dorf ein wertvoller Lebensraum.
 
 
 
Landesplanung: Kein weiterer Flächenfraß in Mehrow!
 
Die verbindliche Rahmenplanung des Landes für den engeren Verflechtungsraum rund um Berlin sieht erfreulicherweise vor, dass in Mehrow auch künftig nur Wohnbebauung zulässig sein soll, die im Wesentlichen der Deckung des Eigenbedarfs dient und sich auf den Innenbereich konzentriert.
Allerdings gibt es zahlreiche Zusatzregeln, die bauwütigen Kommunen einige Hintertüren öffnen.  
 
So sieht das Gesetz beispielsweise nun eine "zusätzliche Siedlungsoption" vor, die sogar im streng geschützten Außenbereich weitere Siedlungsgebiete erlaubt.
 
In Mehrow soll fragwürdigerweise genau diese "Siedlungsoption" für weitere Wohnbebauung im historischen Parkgelände an der Lake genutzt werden, obwohl es dafür keinerlei nachgewiesenen Wohnbedarf gibt.  
 
Dorferneuerung: Ein grünes Herz für Mehrow!
Der lobenswerte Dorferneuerungsplan 2003 des Ingenieurbüros Formazin (Ahrensfelde) sieht richtigerweise vor, dass nur zwei Baufelder  entwickelt werden. Das sollten die großen Stall- und Brachflächen in der Ortsmitte sowie das ehemalige verfallene Stallgelände am westlichen Ortsrand (früher Getränkehandel Beli) sein.

Gleichzeitig sollte Mehrow ein grünes Herz bekommt. Das Naturgelände rund um die Lake soll dazu dauerhaft gesichert, erweitert und die große Parkanlage wiederhergestellt werden. Die Gemeindevertretung beschloss 2004 einstimmig per Selbstbindungsbeschluss, diesen Entwicklungspan künftig zu beachten - also auch den Park wieder einzurichten.  

Es sind in dieser tollen Planung viele Fußwege, Grünflächen, Baumpflanzungen sowie Querverbindungen zum Dorfsee und zur Ortsmitte vorgesehen. So würden herrliche Spaziergänge für uns alle durch die Natur und das grüne Herz unseres Dorfes möglich!

Es lohnt sich, diesen Plan einmal anzuschauen. Er hängt im Großformat im Feuerwehrhaus (Besprechungszimmer der Ortsvorsteherin Frau Dr. Unger, Freie Wähler, geöffnet zur Sprechstunde jeden Donnerstagabend).

Sie finden den Plan auch auf dieser Homepage unter dem Link Dokumente. Schauen Sie ihn an.
 
Das ist eine Planung, die unserem Dorf und uns allen dient! Sie erhält die Natur und schafft freie Erholungsflächen für uns Bürger – und hat deshalb jede Unterstützung verdient!
 
 
Der Dorferneuerungsplan wird ignoriert!

Leider aber haben die Kommune, unsere Gemeindevertreter, der Bürgermeister und die Ortsvorsteherin diese Pläne seit Jahren ignoriert – und sie tun dies weiterhin.

Der Entwurf  zum Flächennutzungsplan (FNP), der kürzlich erstmals vorgestellt wurde, steht mit seinen Bebauungsvorschlägen in krassem Gegensatz zu den bisherigen Plänen für eine nachhaltige Dorfentwicklung. Dieser Entwurf ist daher völlig inakzeptabel!   

Dieser Entwurf zeigt: Die kommunalen Handlungen werden offenkundig in zunehmenden und erschreckendem Maße von den spekulativen Interessen einzelner Mitbürger bestimmt, die vor allem mehr Bebauungsflächen zum eigenen Vorteil durchsetzen wollen - und am Erhalt von Umwelt und Natur für alle Bürger wenig Interesse zeigen.

 
Transparenz statt Kungelei!
Dieses Faktenpapier soll deshalb erstmals Transparenz schaffen und Licht bringen in Vorgänge, die allen Bürgern und unserem Dorf schaden.
Dazu gehören:

- die fragwürdigen Bebauungspläne am Dorfsee
- der Umgang mit dem Beli-Gelände am nordwestlichen Ortsrand
- die frevelhafte Abholzung von rund 2000 Laubbäumen beim Friedhof
- die Baupläne im ehemaligen Park am östlichen Ortsrand

Unser Ziel: Der Dorferneuerungsplan muss 1:1 umgesetzt werden!
Unser Ziel ist, dass der Dorferneuerungsplan so umgesetzt wird, wie er geplant, von der Kommune bezahlt und von der Gemeindevertretung bestätigt wurde. Dafür brauchen wir auch Ihre Unterschrift!

Ein starkes Votum der Bürger für das grüne Herz Mehrows werden Bürgermeister, Ortsvorsteherin, Amtsverwaltung, Gemeindevertreter und Parteien nicht missachten können.

Jede Stimme ist daher wichtig! Für eine naturnahe Entwicklung in Mehrow - und für mehr Transparenz als bisher!
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Die Fakten: Der Dorferneuerungsplan

In Mehrow gibt es bis heute keine gültige Rahmenplanung für die Dorfentwicklung. Zwar wurde in den Neunzigerjahren eine Satzung beschlossen, die Innen- und Außenbereiche unseres Dorfes festlegte. Aber rechtswirksam wurden diese Beschlüsse letztlich leider nicht.

Auch ein Flächennutzungsplan, der eine geordnete und demokratisch legitimierte  Entwicklung garantieren könnte, existiert bis heute nicht. Alle anderen Teilgemeinden von Ahrensfelde haben längst solche Pläne. In Mehrow fehlte angeblich das Geld dafür.

Schon vor mehr als zehn Jahren allerdings wurde dankenswerterweise ein Dorferneuerungsplan (DEP) auf den Weg gebracht, um diesen misslichen Zustand zu beenden.   

Auf Anraten des Amtes Ahrensfelde nahm die Gemeindevertretung damals das Angebot an, dass erfahrene Experten des Amts für Flurneuordnung Prenzlau die erstmalige Erstellung eines DEP begleiten.


24 000 Euro Fördermittel für den Dorferneuerungsplan
Die Gemeinde hat damals insgesamt 42 000 Euro Fördermittel beantragt und knapp 24 000 Euro erhalten – und somit viel Geld für diese Planung ausgegeben. Die Gemeindevertretung hat die Planung bestätigt.

Am 18.10.2004 beschloss die Gemeinde Mehrow, den Dorfentwicklungsplan bei weiteren Planungen zu beachten (sog. Selbstbindungsbeschluss laut schriftlicher Auskunft des Landesamts für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung vom 21.12.2010).  
 
 
Warum verschwand der Plan in der Schublade?
Doch danach verschwand der Plan – aus noch aufzuklärenden Gründen – praktisch in der Schublade.

Jedenfalls sind seither keine Anstrengungen der Kommune erkennbar, diesen sinnvollen Plan  für das grüne Herz umzusetzen. Im Gegenteil: Bürgermeister Gehrke und Ortsvorsteherin bezeichnen den DEP als „rein informell“ und völlig unverbindlich. Daraus könne „kein Rechtsanspruch abgeleitet werden“ (Schreiben vom 23.11.2010).  

Solche Aussagen sind fragwürdig, abwertend und  bürgerfeindlich. Denn die Dorferneuerungsplanung hat nicht nur viel Geld gekostet. Viele engagierte Bürger und Gemeindevertreter haben sich lange und intensiv mit dieser Planung beschäftigt und viel Zeit ehrenamtlich dafür aufgewandt!

 
Großes Bürgerengagement für die Dorfentwicklung
So wurde(n) damals

-ein Arbeitskreis Dorferneuerung eingerichtet, der das beauftragte Büro Formazin aus Ahrensfelde mit Rat und Tat unterstützte

-im Februar 2003 in einem ersten Bürgerforum inhaltliche Vorstellungen zur Aufstellung des Planes an das Büro herangetragen

-in einem zweiten Bürgerforum im Mai 2003 der fertige Dorferneuerungsplan den Bürgern vorgestellt

-und schließlich dieser Plan vom Arbeitskreis und der Gemeindevertretung ohne Einwände bestätigt und am 18.10.2004 beschlossen.

Welchen Nutzen hat der Dorferneuerungsplan bisher gebracht?

Bisher leider überhaupt keinen! Die Planung für ein grünes Herz Mehrows wurde bei nachfolgenden und gegenwärtigen Bauplanungen und Bebauungen ignoriert – frei nach dem Motto: Was interessiert schon der Wille der Bürger?

Das beweist nun einmal mehr der inakzeptable – und geradezu skandalöse - Entwurf für den Flächennutzungsplan. Es folgen jetzt unsere Kritikpunkte und Forderungen im Detail.       

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Das Baufeld Krummenseer Weg

Die großen Freiflächen mit Stallgebäuden in der Ortsmitte (gegenüber dem Feuerwehrhaus) liegen seit langem brach und sind auch im FNP für Wohnbebauung vorgesehen. Besitzer des Geländes ist eine Erbengemeinschaft. Diese beauftragte 2005 ein bekanntes Planungsbüro aus Ahrensfelde, einen Bebauungsplan zu erstellen.

Das gleiche Büro, das zuvor den Dorferneuerungsplan erstellte, fertigte im März 2006 auch den Bebauungsplan für den Krummenseer Weg.

Doch siehe da: Das Planungsbüro ignorierte plötzlich seine eigenen früheren Vorschläge für das grüne Herz Mehrows und eine nachhaltige Dorfentwicklung .     

Denn der Bebauungsplan

-sieht den Bau von 36 Wohngebäuden vor – ein Vielfaches des eigenen Bedarfs von Mehrow

-vergrößert das Baufeld naturzerstörend bis weit in die Grünbereiche in Seerichtung Lake

-dehnt die Bebauungsgrenze zudem willkürlich bis an die Straße am Dorfteich aus

-ignoriert die wichtige Erhaltung eines ortsprägenden Gebäudes.

Erstaunlicherweise hatte die Gemeindeverwaltung keine Einwände gegen diese Bebauungsabsichten, die den bestätigten Plänen zur Dorferneuerung krass widersprechen.

Überdies: von Bürgerinformation keine Spur. Als doch etwas durchsickerte und engagierte Bürger ihre Kritik formulierten, wurde lapidar auf den formalen Rechtsweg verwiesen.

Zum Glück kam es bisher nicht zur Bebauung – allerdings nur wegen Problemen innerhalb der Erbengemeinschaft. Gegenwärtig  wird erneut ein Bebauungsplan aufgestellt.

Wir fordern:

Die Bebauung dieser großen Brache im Ortskern schafft auf viele Jahre hinaus Wohnraum für den Eigenbedarf Mehrows und ist daher mit absolutem Vorrang zu unterstützen. Weitere Baufelder am Ortsrand, die weitere Zersiedelung und Flächenfraß bedeuten würden, werden dadurch überflüssig und sind grundsätzlich abzulehnen.

Die Vorgaben im Dorferneuerungsplan müssen aber im FNP-Entwurf  und bei der späteren  Bauplanung zwingend eingehalten werden. Die Wohnbauten müssen in Zahl, Geschossfläche und Gestaltung dem dörflichen Charakter von Mehrow entsprechen.

Insbesondere dürfen die  Bebauungsgrenzen, die der Dorferneuerungsplan setzt, keinesfalls überschritten werden. Besonders alle bisherigen Naturflächen Richtung See sind dementsprechend von jeglicher Bebauung frei zu halten. Das grüne Herz von Mehrow muss geschützt werden!  

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Das Baufeld BELI-Gelände

Für das Gelände am nordwestlichen Ortsrand (rechts hinter der Firma Rahlf) gab es schon vor der Dorferneuerungsplanung einen Bebauungsplan (24 Einfamilienhäuser mit Zufahrt von der Dorfstraße), den die  Gemeindevertretung akzeptiert und das Büro Formazin erstellten hatte. Die Planung wurde aber nicht realisiert.

Die Fläche kam 2009 unter den Hammer und die Eigentümer eines bekannten Planungsbüros  aus Ahrensfelde haben das Areal für fast 80 000 Euro ersteigert. Im Bürgerforum am 18. November 2010 wurde ein Entwurf zum Bebauungsplan vorgestellt, der bei den Teilnehmern jedoch keine Zustimmung erfuhr.

Allerdings lag das auch daran, dass unsere Ortsvorsteherin im Vorfeld gegen die Pläne gezielt agitiert hat und im Dorf dagegen einseitig Stimmung machte. Dieses fragwürdige Vorgehen belegen Aussagen betroffener Bürger.

Auch der Verlauf der Versammlung zeigte, dass es offenkundig Absprachen mit Bürgern gab, sogleich Proteste gegen diese Planung zu formulieren, was auch geschah. Ausgewählte Bürger sind vorab über Inhalte des FNP  informiert worden und wurden damit bevorteilt.

Wir fordern:

Das BELI-Gelände ist im Flächennutzungsplan als Reservefläche auszuweisen, die in einigen Jahrzehnten (nicht vor 2030) bei Bedarf für ökologische Wohnbauprojekte genutzt werden könnte. Die Bebauung soll aber nur in den Grenzen des Dorferneuerungsplanes erfolgen, dem dörflichen Charakter entsprechen und eine Zufahrt von der Dorfstraße erhalten.

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Das Areal hinter der  Dorfstraße 8 (Arztpraxis) / Straße Am Dorfteich

Im Dorferneuerungsplan ist hier keine Bebauung vorgesehen. Ungeachtet dessen hat die Verwaltung bereits 2007 das Areal als Bauland zum Verkauf ausgeschrieben.  

Wir fordern:

Der Dorferneuerungsplan muss auch hier zwingend eingehalten werden. Das heißt: keine Wohnbebauung dieser Flächen, Erhalt als öffentliches Gelände und zu gestaltende Grünfläche am Dorfsee für alle Bürger. Das Areal muss Teil des grünen Herzens werden!

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Bürgerpark statt Bauspekulation - Das Naturgelände beim Friedhof

Im Dorferneuerungsplan (www.mehrow21.de) ist die rund 15 000 qm große, dreieckige und teils bewaldete Freifläche zwischen Friedhof und den vier bestehenden Wohngebäuden An der Lake 1-4 in grüner Farbe ausgewiesen.

Als Ziel der Dorferneuerung wurde ausdrücklich für das gesamte Areal festgelegt:

                          „Wiederherstellung der einstigen Parkanlage“ (siehe Legende zum Plan)

Diese absolut sinnvolle Planung wurde 2002-2004 vom Arbeitskreis Dorferneuerung, den Bürgerforen und der Gemeindevertretung bestätigt. Es ist historisch belegt, dass das Naturareal früher Teil des Gutsparks von Mehrow war.

Trotzdem soll ein Teil dieses früheren Parkgeländes künftig bebaut werden – entgegen aller vorheriger Aussagen unserer Gemeindevertreter. Der Entwurf zum Flächennutzungsplan sieht ausdrücklich ein Baufeld in diesem einstigen Parkgelände vor – entgegen den klaren Vorgaben der Dorferneuerungsplanung, die damit grob missachtet wird.

 
Neue Häuser im einstigen Park?
Die Häuser würden mitten im grünen Herz entstehen. Weitere Naturflächen würden versiegelt, abgezäunt und wären für uns Bürger verloren. Die Bebauung würde nur dem neuen ortsansässigen Eigentümer der Flächen nutzen und diesen vermutlich zum Millionär machen.     

Trotzdem befürwortet Ortsvorsteherin Dr. Unger - völlig überraschend und entgegen früherer Aussagen – nun eine „einzeilige Bebauung“ entlang der Straße An der Lake. Dies unterstrich  Frau Unger in der ersten Informationsveranstaltung zum Flächennutzungsplan am 18.11.2010 mit Nachdruck und stieß damit nicht nur viele Anlieger vor den Kopf.  

Die Straße ist mehr als 100 Meter lang. Die Bebauung würde auch „einzeilig“ eine Splittersiedlung am Ortsrand verfestigen. Nach der Wende waren schon einmal 30 Reihenhäuser auf diesem Areal geplant. Schon damals widersprachen Experten heftig und ausdrücklich einer solch fragwürdigen Bebauung im Außenbereich unseres Dorfes.

 
Kommune und Behörden versagen bis heute

Bereits die bestehende Bebauung, die Anfang der 90er Jahre entstand, passt nicht ins Ortsbild. Der mitverantwortliche Amtsdirektor wurde  damals wegen komplett fehlender Erschließungsverträge von der oberen und unteren  Kommunalaufsicht schwer gerügt. Dieser Skandal und das Versagen der Kommune reichen bis in die Gegenwart.

Denn der damalige Berliner Bauträger und Eigentümer der Flächen zwischen der Lake und dem Friedhof, der auch sämtliche Zufahrtstraßen und den Uferweg erstellte, sagte die Übertragung dieser öffentlich genutzten Flurstücke an die öffentliche Hand fest zu. 1995 ging der Bauträger in Konkurs. Trotzdem blieben Amt und Kommune passiv und versäumten es bis heute, die Zusagen einzufordern und die Flächen für die Allgemeinheit zu sichern.

Dazu gab es mehr als eine Gelegenheit! Das 18 000 qm große Gesamtgelände – die große Dreiecksfläche beim Friedhof, die Zufahrtstraße, der Uferstreifen an der Lake und das Seegrundstück an der Kreuzung, das bereits bebaut wird – stand beim Amtsgericht Strausberg mehrmals zur Versteigerung an. Es fand sich viele Jahre kein Käufer, trotz des geringen Preises von 90 000 Euro (5 Euro/qm lt. Verkehrswertgutachten).

Verkauf des einstigen Parks zum Spottpreis 

Trotzdem zeigte die Kommune keinerlei Interesse, die Flächen selbst zu erwerben. Geld dazu war reichlich vorhanden. Bürgermeister Gehrke betont gerne und häufig, wie gering die Kommune verschuldet ist.  

Das Amt und die Gemeindevertreter ließen in fahrlässiger Weise die mehrfache Chance ungenutzt verstreichen, ein wertvolles Naturareal für die Bürger zu sichern. Der Kauf des Areals wäre zum Spottpreis möglich gewesen.

Das gesamte Areal – 18 000 qm - wurde im April 2008 für nur 45 000 Euro an einen ortsansässigen Bewohner versteigert (also für 2,50 Euro je Quadratmeter)! 

Mit dem Kauf hätte die Gemeinde als Eigentümer der Grundstücke nicht nur ihre Dorferneuerungsplanung von 2003 mühelos und kostengünstig realisieren können.

Es wären auch gravierende Probleme mit dem neuen Besitzer aller Flächen (Straße, Uferweg, Naturareale) vermieden worden, der seither mit allen Mitteln auf Bebauung der Naturflächen dringt – und bereits mehr als 1200 Bäume beim Friedhof rücksichtslos abgeholzt hat.

 
Aufklärung nötig!  

Die Ereignisse und Vorgänge in diesem Zusammenhang haben unser Misstrauen erregt und verdienen es, aufgeklärt zu werden.

Dazu einige Hinweise:

a.)    Der Verkehrswert des Gesamtareals ist zu den Versteigerungsterminen mit nur 90 000 Euro (5 Euro/qm) sehr niedrig festgesetzt worden. Das Amt Ahrensfelde, das am Verkehrswertgutachtens und der Bewertung der Flächen beteiligt war, stellte nämlich klar: Hier besteht grundsätzlich kein Baurecht! Es handle sich um den Außenbereich von Mehrow und allenfalls um Agrarland oder Forst.

b.)    Keine Bebauung erwünscht – noch zwischen 2008 und dem Frühjahr 2010 war dies bei Anfragen die Standardantwort des Amtes und des dortigen Planungsamts. Trotzdem erwarb ein Ortsansässiger im April 2008 beim dritten Versteigerungstermin das Areal für nur 45000 € (weniger als 3 Euro/qm).

c.)    Die Kommune blieb auch bei diesem Gerichtstermin untätig, obwohl alle Wertgrenzen gefallen waren und vorab klar war, dass das Gesamtareal zum Bruchteil des Verkehrswertes – und damit fast geschenkt – zu haben sein würde! Der Startpreis beim dritten Versteigerungstermin betrug nur noch 27 000 Euro!

d.)   Der neue Eigentümer begann mit Hilfe einer Anwaltskanzlei vom Kudamm sofort seine Bauabsichten umzusetzen - trotz der Ablehnung der Kommune und entgegen der Dorferneuerungsplanung. Es wurde eine Bauvoranfrage für das große Naturareal gestellt, wie das Bauamt Eberswalde bestätigte.

e.)    Der neue Eigentümer machte keinen Hehl daraus, dass er allein an einer raschen Bebauung des Naturgeländes und an der Maximierung seiner Gewinne interessiert ist. Das beweisen seine Aussagen gegenüber Betroffenen und seine Anträge bei den Behörden.

f.)     Auf dem Naturareal – wo die Dorferneuerung die Wiederherstellung des Parkgeländes vorsieht - schaffte der neue Besitzer schnell und rücksichtslos Tatsachen und setzt seine spekulativen Gewinninteressen mit Hilfe einer Anwaltskanzlei vom Berliner Kudamm durch.

g.)    Rund 1200 Bäume am Friedhof und nahe dem See, die in den letzten zwei Jahrzehnten mit bis zu 15 Metern Höhe und 30 Zentimeter Durchmesser zu einer prachtvollen Zierde unserer Gemeinde herangewachsen waren, fielen bisher bei vier Kahlschlagaktionen der Motorsäge des neuen Eigentümers zum Opfer.

h.)    Rund 100 kerngesunde Buchen und Birken, deren Laubpracht die Mehrower die letzten Jahrzehnte erfreute, wurden allein am ersten Dezemberwochenende (Straße An der Lake) umgeholzt. Viele Anwohner empfinden das  als Schande in Zeiten des Klimawandels!

i.)      Die Gemeinde erteilte sogar Genehmigungen für die letzten Kahlschläge. Das lasse sich „leider nicht verhindern“, so Bürgermeister Gehrke. Diese Aussage ist mehr als fragwürdig, da die Kommune durch den spottbilligen Ankauf diesen Naturfrevel hätte verhindern können!

j.)      Die schändlichen Abholzaktionen sind dokumentiert. Bilder und Videos werden in Kürze im Internet veröffentlicht: www.mehrow21.de

k.)    Die Proteste von Anwohnern bei den Behörden blieben vergeblich. Die Forstbehörde stufte zwar das Gesamtareal zunächst als Wald ein und untersagte unter Androhung einer Strafe von bis 100 000 Euro weiter Kahlschläge. Doch nach Intervention der Anwaltskanzlei vom Kudamm knickte auch diese Behörde ein und stuft nun nur noch einen kleinen Teil als erhaltenswerten Forst ein.

 

l.)      Keine Bebauung erwünscht? Schön wär’s! Tatsache ist: Nur wenige Monate nach dem Erwerb der spottbilligen „Agrarflächen im Außenbereich“ hatte der neue Eigentümer bereits eine erste Baugenehmigung für ein Wohnhaus an Robert-Stock-Straße im Außenbereich – und direkt am See. Dort errichtet er jetzt ein Eigenheim.

m.)  Die Dorferneuerung sieht an dieser Stelle keine Bebauung vor – sondern den „Erhalt ortstypischer Gärten“ für das grüne Herz Mehrows. Erneut wurde also gegen diese Planung in grober Weise verstoßen.

n.)    Der neue Eigentümer zahlte für dieses Seegrundstück mit mehr als 2500 qm Fläche kaum 8000 Euro (!) und profitiert zudem von der vorhandenen Erschließung. Bauland in Mehrow kostet sonst mindestens das 15- bis 20-fache – allein diese plötzliche und fragwürdige Baugenehmigung am See verschafft dem neuen Eigentümer also einen sechsstelligen Spekulationsgewinn von mehr als 100 000 Euro!

o.)    Damit nicht genug. Für die ersteigerte Zufahrtstraße zur Wohnanlage An der Lake 1-4, die seit der Errichtung durch den Bauträger 1992 öffentlich genutzt wird, verlangte der neue Besitzer von den Anliegern per ultimativem Schreiben seiner Anwaltskanzlei vom Kudamm sage und schreibe 60 000 Euro!

p.)    Die Verkehrsflächen wurde bei der Versteigerung mit 0,60 Euro/qm bewertet. Verkauft wurde zum halben Wert. Die Straße ist ca. 500 qm groß. Das ergibt einen Kaufpreis von 150 Euro. Der neue Eigentümer verlangte von den Anliegern – die den Bau dieser Straße zudem faktisch über ihre Wohnungskäufe bezahlt haben -  also das 400-fache!

q.)    Der neue Eigentümer hat die Anwohner inzwischen auf Zahlung verklagt, wieder über seine Kanzlei vom Kudamm. Die Forderung wurde auf 30 000 Euro „reduziert“ – das 200-fache des Ersteigerungspreises! Die Anwohner lehnen die Zahlung ab und werden nun in einen teuren Rechtsstreit gezwungen – eine weitere Folge des jahrelangen Versagens der Kommune und der dort Verantwortlichen.

r.)     Beim Bürgerforum am 18.11.2010 hat die Ortsvorsteherin, die plötzlich eine Bebauung im ehemaligen Gutspark unterstützt, Kritikern dieser Pläne das Wort abgeschnitten. Ein ausführlicher Vortrag zu den Hintergründen der Vorgänge an der Lake wurde nicht zugelassen. Dr. Unger verhinderte das persönlich.

s.) Frau Unger betonte bei dieser ersten Informationsveranstaltung zum FNP erneut und öffentlich, dass die Dorferneuerungsplanung keinerlei Relevanz besitze – obwohl dieser Plan seit Jahren direkt vor ihrer Nase in ihrem Besprechungszimmer hängt und die Gemeinde diesen Plan beschlossen hat..             

t.)     Bei dieser Veranstaltung lobte Dr. Unger – zum wiederholten Male – den neuen Eigentümer des 18 000qm-Areals für seine Bereitschaft, den mitersteigerten Uferweg an der Lake sowie einen schmalen Zugangsstreifen zum Uferweg der Kommune zu übertragen. Das ist schon sehr bemerkenswert: Die kostenlose Übertragung dieser öffentlich genutzten Flächen hatte der damalige Bauträger schon Anfang  der 90er Jahre der  Kommune fest versprochen.

u.)    Die Kommune hatte 13 Jahre lang Zeit, den mehr als 100 Meter langen schönen Uferweg zu sichern, zuletzt beim Amtsgericht zum Spottpreis von 30 Cent/qm (!), also in der Summe für weniger als 10 – in Worten: zehn – Euro (siehe Verkehrswertgutachten). Zu klären bleibt daher u.a., was die Kommune nun an den neuen Eigentümer für den Uferweg bezahlt hat. Auch das könnte ein Fall u.a. für den Rechnungshof und die Kommunalaufsicht werden.
                   

Wir fordern:

Keine weitere Bebauung an der Lake und beim Friedhof! Auf dem mehr  als 12 000 qm großen Naturareal soll die einstige Parkanlage wiederhergestellt werden – genau so,  wie es der bestätigte Plan zur Dorferneuerung vorsieht und festlegt.

Dazu sind die abgeholzten Flächen als Parkgelände für alle Bürger naturnah anzulegen (z. B. Streuobstwiese, Spielplatz, Sitzbänke) und teils wieder aufzuforsten, damit sie wieder als Rückzugsgebiet seltener Tiere dienen können.

Gegebenenfalls sind die Flächen für diesen Zweck durch die Gemeinde aufzukaufen und – falls notwendig - im öffentlichen Interesse gegen Entschädigung (auf Basis der Ersteigerungswerte!) zu enteignen.

Die Seeufer sind soweit möglich für die Bürger durch Spazier- und Rundwege zu erschließen und erlebbar zu machen. Wir wollen hier in Mehrow nicht überall abgesperrte und abgezäunte Seeufer - wie zum Beispiel hinten am Lakesee. Wir wollen kein Potsdam- Griebnitzsee im Kleinformat!

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Liebe Mitbürger,

gerne können Sie unsere Bürgerinitiative aktiv unterstützen, sofern Sie unsere Vorstellungen teilen, die wir in diesem Faktenpapier formuliert haben.

Wir freuen uns auf engagierte Mitstreiter für Mehrow 21, denen die nachhaltige Entwicklung unseres Dorfes in den nächsten Jahrzehnten am Herzen liegt.

Dafür ist Ihre Stimme nötig: Unterschriftenaktion
 
- Unterstützen Sie die Wiederherstellung der einstigen Parkanlage, wie es der Dorferneuerungsplan 2003 vorsieht! Stimmen Sie für einen Bürgerpark in Mehrow!

- Unterstützen Sie die entsprechende komplette Ausweisung von Natur- und Erholungsflächen rund um die Lake im Flächennutzungsplan – und verhindern Sie damit weitere Bauspekulationen!

- Unterstützen Sie das grüne Herz von Mehrow – ein wertvolles Erholungsgebiet für alle Bürger und ein unersetzlicher Lebensraum für seltene Tiere!

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Ansprechpartner:

Bürgerinitiative Mehrow 21 – Ein grünes Herz für unser Dorf

Kontakt: Thomas Wüpper, Wirtschaftsjournalist, An der Lake 2, 16356 Ahrensfelde/Mehrow
Telefon: 0170-8018026, E-Mail: stz20000@aol.com

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